Jubelnde Teenager auf dekorierten Lastwagen prägen das Kopenhagener Stadtbild an diesem Donnerstag Ende Juni im WM-Jahr 2014. Der Jubel hat jedoch nichts mit der WM zu tun. Stattdessen wird der Schulabschluss gefeiert - mit Mütze auf dem Kopf und Spritztour im Laster wie es sich in Dänemark zu diesem Anlass gehört.
Ein Besuch bei meiner großen Tochter Lena hat uns in die wunderschöne, saubere und sehr moderne Metropole Kopenhagen geführt. Ich wünschte, die leidgeplagten Metro-Benutzer in Rio de Janeiro könnten einmal sehen, wie die S- und U-Bahnen hier funktionieren: vollautomatisch ohne Fahrer, Fahrgastfenster nach hinten und vorne, verglaste Bahnsteige, kleine Züge in hoher Frequenz usw. - ein Nahverkehrstraum!
Eigentlich braucht man aber höchstens wegen des wechselhaften Wetters oder allenfalls wegen des W-Lans in den Bussen öffentlichen Nahverkehr, denn hier sind die Fahrradfahrer die Kings of the Road. Ach, wenn das doch auch im Rio so wäre, die grässlichen Staus würden sich in sauberer Tropenluft auflösen.
Momentan bietet Kopenhagen aber noch einen weiteren Vorteil für Menschen, denen die WM auf die Nerven geht. Da Dänemark sich nicht qualifizieren konnte, gibt es nur sehr sehr wenige Anzeichen des Weltereignisses im Stadtbild. Es gibt zwar auch Orte für Public Viewing, aber ansonsten ist Kopenhagen eine WM-freie Zone in der fußballverrückten Welt.
So sahen wir das Spiel Deutschland-USA auch in der gemütlichen Wohnung von Lena und Jan im kleinen Freundeskreis. Was für eine gelassene Art, die WM zu schauen!
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